Pragmatische Wege zum Adaptive Learning
Hinter Adaptive Learning steckt eine Methode, die sich in den letzten Jahren von einem kaum beachteten Nischen-Thema zu einem viel praktizierten Konzept der Wissensvermittlung transformiert hat. Der Kerngedanke dahinter: Das Lernen wird individueller gestaltet und an den Lernenden selbst angepasst. Vor allem in Bereichen, wo die Lernenden eine sehr heterogene Gruppe bilden, mit unterschiedlichem Vorwissen oder eine breite Spanne an demographischen Attributen, wird Adaptive Learning immer wichtiger. Gerade in der Personal- und Führungskräfteentwicklung bietet sich das Konzept an. Denn im beruflichen Umfeld gibt es – anders als zum Beispiel in der Fahrschule – eher individuellere Bedürfnisse und unterschiedliche Lernbiografien. Jeder muss folglich da abgeholt werden, wo er oder sie steht.
Vorteile für den Einzelnen und das Unternehmen
Die Vorteile der Adaptive Learning-Methode liegen auf der Hand: Je individueller das Lernen gestaltet wird, umso höher ist die persönliche Entwicklung des Einzelnen. Es entsteht keine Langeweile. Konzentration und vor allem Motivation steigen. Und weil nur das gelernt wird, was relevant ist, steigt die Effizienz. Neue Rollen im Unternehmen können schneller erfüllt werden. Klingt natürlich gut, aber wie lässt sich ein standardisiertes Angebot so designen, dass es individuell erlebbar wird?
Mitunter komplex in der Umsetzung
In der Regel setzt sich zusammen die Adaptive Learning-Methode durch eine Konzept-Ebene und eine technische Ebene. Hinsichtlich des Konzeptes geht es vor allem um Flexibilität. So viele unterschiedliche Charaktere wie möglich sollen erreicht werden. Auf der technischen Ebene sind Algorithmen entscheidend, die bestimmen, was wem wann angeboten wird. Das bedingt natürlich eine entsprechende IT-Infrastruktur. Eine weitere große Herausforderung ist die administrative Abwicklung vor dem Hintergrund eingeschränkter Möglichkeiten. Gerade kleine Unternehmen können dies kaum bewerkstelligen.
Der pragmatische Weg
Eine erprobte Lösung, die auch für Unternehmen ohne große Hightech-Architektur zu stemmen ist, beinhaltet den Aufbau eines personalisierten Konzepts, basierend auf den Ergebnissen einer individuellen Bedarfsermittlung. In kleinen Lernschleifen wird der Inhalt angeeignet, der für die Person relevant ist und mittels Zwischentests abgefragt. Gerade bestehende Inhalte können effizient in zu kleinen Lernschleifen (Loops) recycelt werden. Durch standardisierte Individualisierung lässt sich bereits ein hohes Maß an Personalisierung ermöglichen.